Freitag, 23. September 2011Große Aufregung am Freitagnachmittag in Wittichenau. Eine Heerschar Ministranten wuselt in freudiger Erwartung um die Kirche. In wenigen Minuten soll es nach Erfurt gehen, wo Papst Benedikt XVI. morgen eine Messe auf dem Domplatz feiern wird. An diesem Gottesdienst wollen auch die Wittichenauer Ministranten teilnehmen. |
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Bevor die 22 Ministranten jedoch in den Bus steigen können, feiern sie in der Pfarrkirche eine kurze Andacht, in welcher Kuratus Elsner aus Cottbus den Reisesegen spendet. Wenig später befindet sich die Gruppe schon auf dem Weg in die Thüringer Landeshauptstadt. Dort erwartet sie am Stadtrand eine riesige Turnhalle, in der die Wittichenauer Ministranten zusammen mit etwa 70 anderen Ministranten des Bistums Görlitz ihr Nachtquartier beziehen. |
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Samstag, 24. September 2011In aller Herrgottsfrühe werden die Jungs kurz vor 4 Uhr aus dem Schlaf gerissen. Hastig werden Schlafsäcke und Isomatten zusammengepackt und im Bus verstaut. Schlaftrunken werden noch die Ministrantengewänder angelegt und die nächste Straßenbahnhaltestelle aufgesucht. Die Bahn ist schon völlig überfüllt, dennoch quetschen sich die Jungen zwischen die anderen Pilger. Die Türen können gerade noch schließen, dann fährt die Straßenbahn schon brechend voll in Richtung Innenstadt. |
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Nachdem die Ministranten mit einem Verpflegungspaket für den Tag ausgestattet sind, versuchen sie in kleinen Gruppen einen möglichst guten Platz auf dem Domplatz zu ergattern. Jetzt heißt es geduldig warten, denn der Papst wird erst in vier Stunden eintreffen... Als es langsam hell wird, beginnt ein Vorprogramm auf einer Seitenbühne, das die Wartezeit verkürzen soll. Trotzdem dauert es schier eine Ewigkeit bis der Heilige Vater sich auf den Weg zum Domplatz macht. |
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Dann ist es endlich soweit! Papst Benedikt XVI. kommt mit dem Papamobil auf dem Domplatz an. Segnend fährt er duch die Reihen und begrüßt die Pilger. Einige Minuten später zieht er mit zahlreichen Bischöfen zur Messe ein, die auf Großleinwänden übertragen wird. Der feierliche Gottesdienst mit dem Heiligen Vater ist der unumstrittene Höhepunkt dieser Wallfahrt. Andächtig lauschen die Ministranten den Worten Papst Benedikts. |
Die Kirche ist das schönste Geschenk Gottes. [...] Mit der Kirche und in der Kirche dürfen wir allen Menschen verkünden, dass Christus die Quelle des Lebens ist, dass er da ist, dass er das Große ist, nach dem wir uns sehnen. Er schenkt sich selbst. Wer an Christus glaubt, hat Zukunft. Denn Gott will nicht das Dürre, das Tote, das Gemachte, das am Ende weggeworfen wird, sondern das Fruchtbare und Lebendige, das Leben in Fülle.
— Papst Benedikt XVI. in seiner Predigt in Berlin, 22. September 2011
An die feierliche heilige Messe, in welcher der Papst auch die Heiligen des Bistums Erfurt besonders würdigt, schließt sich für die Ministranten ein kleiner Stadtrundgang durch die historische Altstadt Erfurts an. Dabei halten einige von ihnen auch zu einem kurzen Gebet im Dom inne. Auch die Kirche St. Severi auf dem Domberg ist einen Besuch wert. Dort ist es die kunstvolle Orgel, welche die Ministranten staunen lässt. |
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Der Papst selbst fliegt unterdessen schon weiter nach Freiburg, wo er am Abend eine Vigil feiern wird. Am frühen Nachmittag begeben sich auch die Ministranten - jetzt wieder in Zivilkleidung - auf den Heimweg nach Wittichenau. Sicher wird ihnen das großartige Erlebnis, auf dem Domplatz einen Messe mit dem Heiligen Vater gefeiert zu haben, noch lange in Erinnerung bleiben. |