Sehr geehrte Mitglieder unserer Pfarrgemeinde, liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Lassen sie mich Ihnen heute im Namen des Pfarrgemeinderates (PGR) und des Kirchenvorstandes (KV) einen Rückblick auf das vergangene Jahr geben.
Getragen vom gemeinsamen Gebet, den gefeierten Gottesdiensten, den Prozessionen und Wallfahrten können wir auch 2015 auf ein lebendiges Gemeindeleben zurückblicken.
Schon zu Beginn eines jeden neuen Jahres spüren wir diese Lebendigkeit, wenn die Kinder als Sternsinger durch die Stadt und die Dörfer ziehen und den Segen von Tür zu Tür bringen. Begleitet und unterstützt von vielen Helfern und Dank ihrer großzügigen Gaben, ist dies immer wieder eine segensreiche Aktion zum Wohle Notleidender und ein missionarisches Zeichen.
Dankbar können wir als Gemeinde auch sein, dass es unsere Priester ermöglichen, die Häusersegnungen in der uns vertrauten Weise durchzuführen. Tage und Wochen sind sie unterwegs um die Familien zu besuchen und den Segen in unsere Wohnungen zu bringen. Das ist terminlich und logistisch nicht immer leicht und in vielen anderen Gemeinden schon lange so nicht mehr so möglich. Herr Pfarrer Kresak hat erstmalig einen Versuch mit Straßenbeauftragten gestartet, um bei der Organisation etwas entlastet zu werden.
Das vergangene Jahr war von Papst Franziskus, dem „ Gottgeweihten Leben“ gewidmet. Durch das Wirken der Schwestern des Hl. Borromäus im Adalbertstift, die Nähe zum Kloster St. Marienstern und nicht zuletzt dadurch, dass in den letzten Jahren drei junge Frauen aus unserer Gemeinde in eine Ordensgemeinschaft berufen wurden, dürfen wir uns auch als Gemeinde durch ihr Gebet getragen und gestärkt sehen.
Auch die Mitglieder des PGR und des KV konnten die Gemeinschaft unter Ordensbrüdern im März erfahren. In Vorbereitung unserer Gemeindemission fand die diesjährige Klausurtagung in Hünfeld bei den Oblatenbrüdern statt. Unter der Anleitung und Dank der großen Erfahrung der Patres erarbeiteten wir das Missionsthema und die Tagesimpulse, formulierten das Missionsgebet speziell für unsere Gemeinde und puzzelten am Programm, um in den 10 Tagen der Missionszeit so vielen Aktionen wie möglich den nötigen und passenden Raum zu geben. Alle, die dabei waren, empfanden die drei Tage in Hünfeld als persönlich spirituelle Bereicherung, als Stärkung im Glauben und in der Gemeinschaft und sind in froher Erwartung der Gemeindemission.
Wenn wir im Jahresrückblick auf die Fastenzeit schauen, so war diese wieder geprägt von vielen Kreuzwegandachten und Betrachtungen, welche von den verschiedensten Kreisen und Gruppen in der Pfarrkirche und in der Stadt angeboten werden. So fand z.B. der Sühnekreuzweg der Männer bereits zum 50. Mal statt und der Kreuzweg an Karfreitag spricht von Jahr zu Jahr auch bis zum Ende immer mehr Gläubige an. Ein Dank sei an dieser Stelle all jenen gesagt, die immer wieder die Mühen der Vorbereitung und Durchführung auf sich nehmen und so zu Glaubensverkündigern werden.
Und wenn wir von Traditionen sprechen, ist das Osterfest gefüllt von unsagbarem Reichtum. Viele Rituale gilt es in unserer Zeit zu bewahren, denn alles was einmal entfällt, füllt sich nicht so gleich wieder auf. Ein jeder merkt, wie sehr er Gewohntes lieb gewonnen hat und ungern vermissen möchte. Jedoch lastet die Organisation oft auf nur wenigen Schultern. Daher eine Bitte an die gesamte Gemeinde: Möge sich ein jeder mit seinen Talenten und Möglichkeiten einbringen, damit es keinem zu schwer und zu viel wird.
Das vergangene Osterfest wurde durch die Einweihung der renovierten Ewig-Licht Ampel in der Kreuzreitermesse bereichert. Herr Bischof Ipolt hielt das Hochamt an diesem Festtag und segnete die Reiter anlässlich des 475-jährigen Jubiläums der Kreuzreiterprozession nach Ralbitz aus.
Eine Woche zuvor, für alle sehr überraschend, verkündeten die Priester auf Verfügung des damaligen Bischofs von Dresden-Meißen, Dr. Heiner Koch, die Versetzung unseres sorbischen Seelsorgers. Mit einem würdigen Dankfest an der Kirche verabschiedeten wir Pfr. Delenk nach 12-jährigem Wirken aus unserer Gemeinde in sein jetziges Amt als Pfarrer von Crostwitz.
Zu Fronleichnam hießen wir dann im gemeinsamen Hochamt Herrn Pfr. Gabriel Nawka in unserer Gemeinde willkommen.
Ein wichtiger Termin im Bistumsangebot ist auch immer wieder die Kinderwallfahrt nach Rosenthal, zu der wir als Gastgeber vielen Kindern aus der Diaspora für zwei Tage das große Gemeinschaftserlebnis geben dürfen, das in unserer Gemeinde nichts Außergewöhnliches ist. Für andere schon. Und so sei auch allen Gasteltern, Helfern und Kutschern im Namen der Wallfahrtskinder ein herzliches „ Vergelt ́s Gott!“ dafür gesagt.
An der Religiösen Kinderwoche (RKW) nahmen 150 deutsche und 69 sorbische Kinder teil. Dies war in diesem Sommer für alle Organisatoren, Köchinnen und Helfer eine ganz besondere Herausforderung die dank ihrer vielen Spenden, Gaben und Hilfen vom Kuchen bis hin zum „Kartoffelschälen“ möglich geworden war. Schon jetzt möchte ich Werbung für die nächste RKW im Sommer machen. Jeder, der es sich möglich machen kann, ist gebraucht und gern gesehen.
Da unser Patronatsfest in diesem Jahr auf einen Samstag fiel, sah der PGR darin eine Möglichkeit, dem Gemeindefest einen anderen zeitlichen Rahmen zu geben. Der Tag sollte wie üblich mit Hochamt und Prozession gefeiert werden und im Anschluss daran in das Gemeindefest münden. Überraschenderweise kam im Vorfeld die Anfrage zum Besuch des Erzbischofs Dr. Flavien Joseph Melki aus Beirut, welcher dem Festtag mit der Feier des Pontifikalamtes und seiner Predigt in deutscher Sprache und der Mitfeier aller unserer fünf Priesteramtskandidaten am Hochaltar einen ganz besonderen Akzent gab. Auch in der Andacht am Nachmittag waren Ehrengäste zugegen, insbesondere die Familie Graf, mit deren großzügiger Spende unsere Gemeinde ihre große Monstranz restaurieren lassen konnte. Für alle ein schöner Grund im Anschluss an die Andacht auf dem Pfarrgelände bei schönem Wetter ausgiebig bis in die Nacht zu feiern. Für alles war gesorgt, selbst Pfarrer Schubert hielt mit dem Regen über unserer Stadt noch bis nach dem Frühschoppen am Sonntag zurück und bescherte uns ein unvergessenes Gemeindefest. Allen Helfern, Akteuren, Organisatoren, Sponsoren und natürlich allen, die dabei waren, ein herzlicher Dank für ihr Kommen und Tun.
Im Rückblick möchten wir auch das 90-jährige Bestehen des DJK, mit all seinen Feierlichkeiten, nicht vergessen.
2015 war nicht geprägt von baulichen Großmaßnahmen in unserer Gemeinde wie etwa die Jahre davor. Dennoch konnten einige Maßnahmen zum Abschluss gebracht werden.
Aufgrund Ihrer Unterstützung zu den Häuserweihen, der Osterreiterkollekte und der Kollekte zu Fronleichnam ist es gelungen, unsere Ewig-Licht-Ampel restaurieren zu lassen und zu Ostern wieder in Gebrauch zu nehmen.
Wir haben damit wieder ein Kleinod in unserem Gotteshaus, welches unserer Kirche 1794 durch die Äbtissin Anna Hrzan von Marienthal gestiftet wurde. Hierfür möchte ich Ihnen ausdrücklich den Dank des KV aussprechen.
Um die Erhaltung unserer Kunstgegenstände haben wir uns 2015 mit konkreten Vorhaben gekümmert.
Es ist gelungen, die Sparkassenstiftung, die uns schon bei der Restaurierung und Sanierung der Rüther-Fenster unterstützt hat, auch für den Rosenkranzaltar zu gewinnen. Unser Förderantrag wurde bewilligt.
Zu jedem Euro, den die Gemeinde für dieses Vorhaben spendet, wird die Sparkassenstiftung zwei weitere hinzugeben. Wir sind deshalb froh, dass sie bereits jetzt so viele Spenden für dieses Vorhaben bereitgestellt haben. Wir werden dennoch in der Zukunft noch den einen oder anderen Euro hierfür aufbringen müssen und hoffen auf Ihre Spendenbereitschaft.
Wie Sie sehen können, ist das Gemälde bereits ausgebaut und befindet sich in Dresden beim Atelier Friedrich zur Restaurierung.
Auch der Altar selber wird im nächsten Schritt restauriert werden. Allerdings beginnen die Arbeiten, zu denen der Altar abgebaut werden muss, erst nachdem die Weihnachtskrippe wieder abgebaut wurde. Wesentliche Teile werden die Ausbesserung von Schäden und die Freilegung einer authentischen Farbfassung sein.
Wir hoffen den Altar im Mai wieder in der Kirche zu haben. Allerdings hängt dies vom Ausmaß der notwendigen Arbeiten ab, die erst in den entsprechenden Werkstätten vollständig eingeschätzt werden kann.
Von den meisten unbemerkt konnten auch die Krippenfiguren und der Taufbrunnen zwecks Holzwurmvernichtung zum Begasen gebracht werden, sodass bei diesen Gegenständen der Holzwurmbefall beseitigt ist und hier keine weitere Schädigung erfolgt.
Ich möchte Ihnen an dieser Stelle den von Pfr. Magiera gestifteten Kunstfond ans Herz legen. Wenn sie speziell zur Sanierung von Kunstgegenständen im Rahmen dieses Fonds finanziell beitragen möchten, sprechen Sie bitte Hr. Pfarrer Magiera persönlich an.
Für die Gotteshäuser auf unseren Dörfern wurden auch 2015, wie jedes Jahr, Mittel für Erhaltungsmaßnahmen bereitgestellt. Diese wurden in diesem Jahr in Kotten u.a. für die Sanierung des Dachs verwendet.
Auch in Bernsdorf konnten die dringend notwendigsten Erhaltungsmaßnahmen an den Räumlichkeiten und Gebäuden durchgeführt werden.
Die notwendige Reparatur des Klöppels der Glocke wurde aus privaten Mitteln bezahlt. Dafür ein herzliches „Gott vergelt ́s.“
Parallel bereiten wir uns in Bernsdorf auf die komplexen Sanierungsmaßnahmen im Bereich des Kirchendaches vor, die wir im Jahr 2016 in Angriff nehmen werden. Dort werden dann auch weitere begleitende Maßnahmen der Gebäudeerhaltung integriert.
Die neuen Fenster für den Sebastiansaal sind bereits beschafft. Die „Männer für die Kirche“ werden die Fenster, sobald es die Zeit erlaubt, einbauen.
Damit bin ich bei einer kurzen Vorschau in das Jahr 2016.
Wir werden im Jahr 2016 vom 2. bis 13. März unsere Gemeindemission durch die Missionare aus Hünfeld haben.
Das Programm hierfür wurde unter dem Thema: „Auftanken und gemeinsam glauben“ in gemeinsamer Arbeit zwischen den Missionaren dem PGR und KV erarbeitet. Entsprechende Programmhefte gehen Ihnen in den nächsten Wochen zu.
Wir hoffen, dass durch die Mission ein starker Impuls für den Glauben in unserer Gemeinde und darüber hinaus ausgeht. Sehen sie diese auch als Chance in ihren Familien intensiver über den Glauben zu reden.
Baulich bereiten wir für 2016 Maßnahmen an den Kapellen in Hoske und Sollschwitz, sowie an der Kirche in Bernsdorf vor.
In Hoske sind Sanierungsarbeiten erforderlich und in Sollschwitz werden die Maßnahmen anlässlich des 300-jährigen Jubiläums der Kapelle mit den Schwerpunkten Außenputz, Anstrich innen und das Fliesen des Altarraums abgeschlossen.
Für Bernsdorf sind umfangreiche Maßnahmen am Kirchen- und Pfarrhausdach erforderlich. Diese sollen im Jahr 2016 beginnen und möglichst auch abgeschlossen werden.
Die Realisierung der Maßnahmen wird maßgeblich von den Unterstützungen durch das Bischöfliche Ordinariat bzw. den Eigenleistungen, auch finanzieller Art, der Kapellen- bzw. Pfarrgemeinde abhängen, um die ich Sie hiermit herzlich bitte.
Das komplexeste Vorhaben, das bereits 2013 begonnen wurde, bleibt auch für 2016 die weitere Vorbereitung für den Ersatzbau unseres Kinderhauses.
Trotz intensivem Kontakt mit den Borromäerinnen ist es jedoch bisher nicht gelungen, die Grundstücksfrage zur gemeinsamen Zufriedenheit zu klären. Der Kirchenvorstand geht davon aus, hierzu im ersten Quartal 2016 endgültige Klärungen herbeiführen zu können.
Wir streben noch immer an, innerhalb der nächsten 4-5 Jahre mit dem Bauvorhaben zu beginnen. Deshalb sind wir bereits dabei, entsprechende Rücklagen zu bilden. Beispielsweise werden Ihre Spenden zu den Häuserweihen in diesem Jahr in den Fonds für den Ersatzbau des Kinderhauses einfließen.
In unserem jetzigen Kinderhaus hat es aufgrund des angepassten Betreuungsschlüssels, Renteneintritts und Schwangerschaften eine Vielzahl von personellen Veränderungen gegeben. Wir sind froh, dass unsere neuen Mitarbeiterinnen ihre Arbeit mit so viel Engagement und neuen Ideen aufgenommen haben.
Wir sind der Leitung des Kinderhauses und den Erzieherinnen dankbar, dass sie sich den vielfältigen Herausforderungen einer solchen Einrichtung stellen und diese mit „Bravour“ meistern und wir hoffen, dass sie diese auch in Zukunft weiter meistern werden.
Mit einem weiteren Blick in die Zukunft wird auch die Innensanierung unserer Pfarrkirche in Angriff zu nehmen sein. Damit wird der KV sich im Jahr 2016 konzeptionell zu befassen haben. Dort werden auch solche Gesichtspunkte wie Lichtkonzept, Polsterung der Bänke, Lautsprecheranlage etc. einbezogen.
Finanziell war es uns im Jahr 2015 dank sparsamer Haushaltsführung, dank Ihrer Mithilfe und Ihrer stetigen Spendenbereitschaft möglich, den Haushaltsplan im Wesentlichen einzuhalten. Die Freiheitsgrade und Reserven werden jedoch aufgrund der steigenden Preise z.B. für Personal, Strom und Gas usw. immer kleiner.
Wir werden für die bereits skizzierten Vorhaben der nächsten Jahre alle möglichen Förderungen ausschöpfen und bewusst sparsam wirtschaften. Dennoch wird Ihre Unterstützung weiterhin bzw. sogar in verstärktem Maß notwendig sein. Wir werden uns jeweils mit entsprechenden Bitten an Sie wenden.
Gleichwohl wird es notwendig sein, das Bewusstsein für die Beteiligung jedes Einzelnen an den Tätigkeiten für unsere Gemeinde zu stärken. Wir werden weiterhin und zunehmend auf viele ehrenamtliche Helfer angewiesen sein. All denen, die sich schon heute beteiligen und die in naher Zukunft ihre Bereitschaft zur Mitarbeit bekunden, sei an dieser Stelle ein herzliches „Gott vergelt ́s“ gesagt.
Schon heute möchte ich Sie auf die Pfarrgemeinderats- und Kirchenvorstandswahlen am 5. Juni 2016 hinweisen.
Damit PGR und KV zum einen ihre Aufgaben erfüllen können und zum anderen die Gemeinde in ihrer Gesamtheit vertreten, sind entsprechend geeignete und engagierte Mitglieder erforderlich. Bitte sprechen Sie miteinander, überlegen Sie, wer in diesen Gremien arbeiten könnte bzw. erklären Sie selbst Ihre Bereitschaft zur Mitarbeit.
Gleichzeitig laden wir schon heute zu den 2016 stattfindenden Großveranstaltungen ein. Dies ist der 100. Katholikentag in Leipzig und das Weltjugendtreffen in Krakau.
Mit Gottes Hilfe feiern im kommenden Jahr zwei Priesteramtskandidaten aus unserer Gemeinde ihre Diakonatsweihe. Begleiten wir sie auf ihrem Weg mit unserem Gebet.
Auch feiert die St. Sebastiani-Schützenbruderschaft ihr 525-jähriges Jubiläum.
Liebe Mitglieder unserer Pfarrgemeinde!
Am letzen Tag diesen Jahres gilt ihnen allen Dank – für jede helfende Hand, für jede objektive Kritik und die verschiedensten Ratschläge, besonders aber für jedes Gebet und jedes aktive Glaubenszeugnis. Weiterhin bedanken wir uns bei den pastoralen Mitarbeitern, den vielen ehrenamtlichen Helfern sowie Angestellten unserer Gemeinde, die an dieser Stelle sicher nicht alle genannt werden können.
Besonders erwähnen möchte ich aber den Dienst unserer Priester im Ruhestand, deren Jubiläen wir in diesem Jahr voller Freude in unserer Gemeinde feiern durften. Ohne ihren unsagbar wertvollen, oft stillen Dienst in der Seelsorge unserer Gemeinde und auch der Nachbargemeinden wäre vieles so nicht mehr möglich.
Schenke der Herr ihnen auch weiterhin beste Gesundheit und lohne er ihnen all ihr Tun.
Lassen sie mich mit den Worten des Hl. Augustinus meine Wünsche an Sie für ein gesegnetes, friedliches neues Jahr zum Ausdruck bringen.
Der wahre Friede ist aber:
die Heiterkeit der Gedanken,
die Ruhe des Gemüts, die Einfachheit des Herzens, das Band der Liebe und die Gemeinschaft des Füreinander-da-Seins.