Diese Frau wurde vor einem leer stehenden Holzhaus in einem Dorf der Leningrader Region ausgesetzt. Sie ist taubstumm, sie kann weder lesen noch schreiben. Sie war hochschwanger. Die Dorfbewohner vermittelten sie in die Geburtsklinik, aber nach der Geburt wurde sie mit ihrem Kind zu demselben Haus gebracht und dort abgesetzt. Dank dem Einsatz der Dorfbewohner kam sie in die Sozialwohnung. Man bemüht sich um ihre Zukunft.
Diese junge Frau ist mit 15 Jahren Sozialwaise geworden, den Vormund hat sie abgelehnt und landete im Kinderheim. Von dort ist sie mit einem Freund weggelaufen, wurde schwanger. Wegen ihrer Minderjährigkeit hat man ihr das Kind weggenommen und sie in ein Kinderheim gesteckt. Man hilft ihr mit Papieren und beantragte für sie einen Platz in einer staatlichen Mutter-Kind-Station, in der sie bis zu ihrer Volljährigkeit bleiben kann.
Diese Frau und ihr Lebensgefährte kamen als Arbeitsmigranten nach St. Petersburg. Er bekam Arbeit auf einer Baustelle, bezog ein Zimmer in einem Wohncontainer. Sie wurde schwanger und gebar eine Tochter. Zu diesem Zeitpunkt hat der Arbeitgeber die Auszahlung des Lohnes um einige Monate verzögert. Das Kind gab man im Kinderheim ab. Die Lage besserte sich nicht. Ohne Lohn fehlten dem Paar die Mittel, um ihr Leben zu bestreiten. Da wurde sie erneut schwanger. Im achten Schwangerschaftsmonat endete die Geduld des Mannes, denn auch das zweite Kind hätte man ins Heim geben müssen, wenn der Arbeitgeber ihnen den Lohn weiter vorenthalten hätte. Der Bauarbeiter verlangte seinen Lohn, bekam eine Absage und geriet außer sich. Er stach seinen Chef mit einem Messer nieder und wurde zu acht Jahren Haft verurteilt. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes kam die Frau in die Sozialwohnung. Man half ihr, ihre Tochter aus dem Kinderheim zu nehmen und eine Arbeit auf dem Land zu finden. Nach kurzer Zeit wurde ihr gekündigt. Sie beschloss in die Heimat zurück zu kehren. Bei der Botschaft in Moskau beantragte man für sie und ihre Kinder die entsprechenden Ausreisepapiere. Mit Hilfe der Malteser kehrte die Familie in die Heimat zurück.
Diese Frau hat eine akademische Ausbildung. Sie ist Juristin. Doch weil sie ihr Arbeitgeber am Arbeitsplatz belästigte, musste sie die Stelle aufgeben. Man betrog sie um ihren Lohn für die drei letzten Monate, so dass sie plötzlich kein Geld mehr hatte, um die gemietete Wohnung zu bezahlen. Der Vermieter hat sie und ihre Tochter rausgeworfen. So landete sie in der Sozialwohnung.
Diese Mama kommt aus einem Kinderheim. Dort landete sie zweimal. Zuerst wurde sie dort von ihren leiblichen Eltern abgegeben, das zweite Mal von der Pflegefamilie. Deswegen konnte sie bis jetzt keine gute Mutter für ihre ersten beiden Kinder sein, diese gab sie zur Adoption frei. Nun wagte sie zum dritten Mal eine Familie zu gründen, was aber leider misslang. Ihr Freund hat sie verlassen, mit dem Kind wurde sie direkt aus der Geburtsklinik in die Sozialwohnung verwiesen.
Diese Frau wuchs in einem Kinderheim auf, bekam später vom Staat ein Zimmer. Zusammen mit ihrem Bruder verkauften sie ihre beiden Zimmer und kauften sich eine Wohnung. Beide hatten keine sichere Arbeitsstelle, was sie dazu bewegte, die Wohnung gegen ein Haus auf dem Lande zu tauschen. Während des Kauf-Prozesses starb der Bruder und sie blieb obdachlos auf der Straße zurück. Sie wohnt bei Freunden und Bekannten. Eines Tages lernt sie einen Mann kennen und wird schwanger, aber er erkennt die Vaterschaft nicht an. Das Kind wächst heran, die kleine Familie erfährt viel Hilfe. Ein Bekannter vermittelt ihr eine Arbeit mit Unterkunft in einem Wohncontainer. Nach und nach wurden die Wohnverhältnisse immer unwürdiger und für das Kind ungeeignet, so meldete sich die Frau in der Sozialwohnung an.
Diese Frau wuchs als Kind in einer Familie alkoholsüchtiger Eltern auf und erfuhr von Kindheit an viel Leid und Enttäuschung. Sie lernte einen Mann kennen, dem ein ähnliches Schicksal zuteil geworden war. Aus Mitleid hat sie ihn geheiratet. Sie gebar einen Sohn. Dann fing der Mann an zu trinken, schlug sie gelegentlich. Er zwang sie, Kredite aufzunehmen, die sie durch viele Überstunden abbezahlen musste. Als die Gewalttätigkeit des Mannes unerträglich wurde, meldete sie sich beim Zentrum.
Dieser Frau und ihren 4 Kindern, die aus einer Nachbarrepublik stammen, konnte man im Zentrum vielseitig helfen. Die Kinder wurden gründlich medizinisch untersucht, mit Kleidern und Schuhen versorgt. Für alle wurden die nötigen Papiere beantragt und Ausreiseunterlagen besorgt. Man sammelte das nötige Geld, damit sie in die Heimat zurückkehren können.
Diese Frau kam nach St. Petersburg zu ihrer älteren Tochter. Hier lernte sie einen Mann kennen, zog bei ihm ein. Nach einer Weile hatten sie sich auseinander gelebt. Sie verließ ihn. Kurz danach stellte sie fest, dass sie ein Kind erwartet. Der Mann wies jede Verantwortung und Hilfe ab. Sie arbeitete kurz bis zur Entbindung. Nach der Geburt ihrer Zwillinge, meldete sie sich im Zentrum an.
Diese junge Frau kam mit einem Freund nach St. Petersburg, der aber verließ sie sofort, als er von ihrer Schwangerschaft erfuhr. Sie blieb allein, mietete sich ein Zimmer. Doch als sie nicht mehr arbeiten konnte, musste sie auch das Zimmer verlassen. Aus der Geburtsklinik wurde sie direkt in die Sozialwohnung entlassen.
Diese Frau wuchs selber in einem Kinderheim auf. Nach der Entlassung bekam sie vom Staat ein kleines Häuschen in einer Provinzstadt Russlands. Durch einen Betrug ihrer Schwester und deren Mannes ließ sie sich zum Verkauf des Hauses überreden und wurde obdachlos. Schwanger und vom Vater ihres künftigen Kindes verlassen, kam sie aus Woronezh nach St. Petersburg. In der Sozialwohnung verbrachte sie mit ihrem Sohn 2,5 Jahre.
Der zweite Mann dieser Frau und Vater vom kleinen Ali, ein pakistanischer Bürger, lebte und arbeitete illegal in St. Petersburg. Völlig verzweifelt aufgrund ständiger Geldnot, nicht in der Lage für seine Frau und Kinder (es gibt noch den Sohn aus der ersten gescheiterten Ehe) zu sorgen, veröffentlichte er im Internet eine Anzeige. Er wollte seinen Sohn verkaufen. Von Kreditgebern, bei denen der Mann viele Schulden aufgenommen hatte, erhielt er ständig Drohungen. Auch Frau und Kinder wurden mit dem Tod bedroht. Schließlich gab der Mann auf und reiste nach Pakistan zurück. Die Frau blieb mit beiden Kindern auf der Straße zurück.
Diese Frau hat 4 Kinder. Ihr Mann lebt mit dem ältesten Kind in Usbekistan. Er hat durch einen Unfall beide Beine verloren. Mit zwei älteren Kindern kam sie als Arbeitsmigrantin nach St. Petersburg und arbeitete auf dem Gemüselager, obwohl sie schon im 6. Monat schwanger war. Sie gebar einen Sohn mit vielen angeborenen Knochenbrüchen und einer seltenen Hautkrankheit: jede Berührung des Körpers mit der Kleidung verursacht Blasen. Aus der Geburtsklinik wird das Baby in ein Kinderheim überwiesen, wo ihm eine Petersburger Stiftung die Behandlung mit teuren deutschen Medikamenten ermöglicht. Die Mutter mit beiden mittleren Kindern lebt eine Weile im Wärmezelt, später bieten ihr die Zigeuner eine Unterkunft an. Die Sozialwohnung unterstützt sie mit Lebensmitteln und Kleidern und ermöglicht ihr wöchentlich ein heißes Bad. Als aus Usbekistan die Nachricht kommt, dass das ältere Kind erkrankt ist, entscheidet sie sich fürs Heimkehren. Die Malteser ermöglichen ihr die Rückkehr.
Die Familie mit zwei Kindern kam vor 5 Jahren nach St. Petersburg, um hier Arbeit zu finden. Nach dem Ablauf der Aufenthaltsgenehmigung lebte und arbeitete man illegal, was zu ständigem Betrug seitens des Arbeitgebers führte. Die zwei jüngeren Kinder kamen 2009 und 2011 in St. Petersburg zur Welt. Vor einem halben Jahr begab sich der Mann auf die Arbeitssuche und verschwand spurlos. Die Mutter mit beiden Kleinen wurde im März 2013 ins Zentrum vermittelt, ihre Kinder hat man in einem Kinderkrankenhaus untergebracht. In dieser ausweglosen Situation entschied sich die Mutter, zu der Oma nach Usbekistan zu fahren. Die Malteser ermöglichten ihr die Reise.
Zum Schutz der Privatsphäre der Familien veröffentlichen wir online keine Bilder der Frauen und Kinder.