Jahresrückblick 2010

Liebe Mitglieder der Pfarrgemeinde Wittichenau

Ich darf Ihnen heute am Silvestertag wieder zu einigen Schwerpunkten des letzten Jahres in unserer Gemeinde aus Sicht des Kirchenvorstandes und auch aus Sicht des Pfarrgemeinderates berichten.

Zuallererst freuen wir uns, dass es auch im Jahr 2010 gelungen ist in unserer Pfarrgemeinde ein lebendiges Gemeindeleben zu erhalten. Dazu tragen auch unsere aus vielen Traditionen getragenen Feste Ostern, Fronleichnam, Weihnachten und Kirmes sowie die Wallfahrten bei. Der Pfarrgemeinderat (PGR) ist froh, bei der Vorbereitung dieser Ereignisse immer wieder auf viele Helfer der Pfarrgemeinde zurückgreifen zu können. Die neu eingeführten Kleinkindgottesdienste sollen auch Familien mit kleinen Kindern die Möglichkeit geben, an Eucharistiefeiern teilzunehmen und diese so selbstverständlich in ihr Familienleben einzubeziehen.

Unsere Gemeinde ist im Jahr 2010 gewachsen. Die Pfarrgemeinde Bernsdorf wurde gemäß Beschluss des Bischofs mit der Pfarrgemeinde Wittichenau zusammengelegt. Die Gremien der beiden Gemeinden haben sich entschlossen, die vorhandenen Strukturen weitestgehend unverändert zu lassen, um den Prozess des Zusammenwachsens möglichst „geräuschlos“ zu ermöglichen. Zum Glück steht uns Pfarrer Christoph in Bernsdorf noch zur Verfügung, sodass wir von dieser Stelle erhebliche Unterstützung erfahren.

Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat arbeiten seitdem in gemeinsamen Sitzungen zusammen und treffen gemeinsame Entscheidungen. Die Verwaltung der Finanzen wurde nahezu vollständig nach Wittichenau übertragen. Jahresabschlüsse 2010 und Haushaltspläne 2011 wurden in gemeinsamer Zusammenarbeit erstellt und eingereicht. Die erste gemeinsame Klausurtagung des PGR und des Kirchenvorstand (KV) im März diesen Jahres, welche nun jeweils zweijährlich stattfinden soll, ist ein Startpunkt zur Intensivierung der Zusammenarbeit.

Wir glauben, dass darüber hinaus von beiden Gemeinden im nächsten Jahr weitere konkrete Schritte notwendig sein werden, um ein Zusammenwachsen voranzutreiben. Gegenseitige Besuche – Interesse am Leben der jeweils anderen wären sehr wünschenswert und für das Zusammenwachsen förderlich. PGR und KV sind für diesbezügliche Hinweise dankbar und werden auf diese Schritte jeweils hinweisen bzw. konkrete Aktivitäten vorbereiten, aber auch jeder einzelne ist dabei angesprochen.

Unser Gemeindefest im August und der Seniorenadvent am 2. Adventssonntag diesen Jahres hat gezeigt, wie lebendig und vielfältig der Glauben, das Leben, die Talente und Möglichkeiten in unserer Gemeinde sind. Für die Mitgestaltung dieser großen Feste möchte sich der PGR nochmals an dieser Stelle bei allen Beteiligten bedanken. Beim Gemeindefest konnten wir auch den 75. Geburtstag von Hrn. Pfarrer Magiera feiern. Obwohl er inzwischen im Ruhestand ist, hoffen wir auch in den nächsten Jahren auf sein segensreiches Wirken in unserer Pfarrgemeinde.

Im Jahr 2010 konnten wir umfangreiche Baumaßnahmen realisieren. Es ist uns eine große Freude, dass das Kirchenschiff von außen vollständig neu saniert werden konnte. Das Dach ist fertiggestellt, ein neuer Blitzschutz installiert, die Außenfassade erneuert und wir erfreuen uns an den neuen bzw. aufgearbeiteten Türen unserer Kirche. .Die neue Farbgebung unserer Kirche wurde entsprechend dem neugotischen Stil des Gotteshauses gestaltet. Die wieder errichtete Wandlungsglocke ist uns wohl inzwischen zu einer lieb gewonnenen Gewohnheit geworden.

Dieses alles wurde möglich weil sich viele in großartiger Weise beteiligt haben. Nennen möchte hier die Stadt Wittichenau, den Freistaat Sachsen und nicht zuletzt Sie als Gemeindemitglieder, die im Jahr 2010 über 20.000 € für die Sanierung unserer Pfarrkirche gespendet haben.

Wie geht es mit den Sanierungsarbeiten an der Pfarrkirche weiter? Entsprechend unserem heutigen Erkenntnisstand können für die Sanierung des Turms und der Aussenanlagen im Jahr 2011 nicht die notwendigen Fördermittel bereitgestellt werden, sodass wir diesen Bauabschnitt verschieben werden. Als Ausgleich dafür wird es jedoch gelingen, unsere Pfarrkirche wieder mit ihren Bleiglasfenstern zu versehen. Dank der großzügigen Unterstützung der Sparkassenstiftung von ca. 100.000 € wird es möglich sein, die noch vorhandenen Fenster wieder zu restaurieren und einzubauen. Zur vollständigen Wiederherstellung aller Fenster müssen jedoch 3 Fenster neu beschafft werden. Es handelt sich hierbei um die drei Fenster auf der Nordseite, das Elisabethfenster über dem Krippenaltar, das Morgensternfenster und das Fenster Turm Davids sowie die die Darstellung der Bundeslade. Hierfür müssen wir als Gemeinde für Eigenmittel in Höhe von etwa 50.000 € selbst aufkommen. Ihre Spenden anlässlich der Häuserweihe 2011 werden deshalb hierfür Verwendung finden.

Für die Gotteshäuser auf unseren Dörfern wurden wie jedes Jahr Mittel für Erhaltungsmaßnahmen bereitgestellt. Diese wurden in diesem Jahr in Dubring für die äußere und innere Renovation der St. Jakobus-Kapelle verwendet. Anlass war, dass in der Kapelle Dubríng in diesem Jahr am 27. Mai das 25. Kirchweihjubiläum mit Altbischof Rudolf Müller gefeiert werden konnte. Natürlich ist gerade in den Kapellen immer wieder die Aktivität der Kapellengemeinden selbst erforderlich, um entsprechende Erhaltungsmaßnahmen durchzuführen.

Für das kommende Jahr sind Arbeiten in der Kapelle in Kotten geplant, wo u.a. die Fenster erneuert werden sollen. Auch dieses Vorhaben wird nicht ohne das Zutun der Kottener realisierbar sein.

In unserer Gemeinde existieren vielfältige Archivalien, alte Schriften und Dokumente. Dank der Männer für die Kirche konnte über den Garagen im Pfarrhof ein Archivraum eingerichtet werden, der Platz für die Aufbewahrung dieser Dokumente bietet.

Auch in Bernsdorf konnten dank der Beteiligung der dortigen Gemeindemitglieder umfangreiche Arbeiten an der Kichenheizung und der Erneuerung der Pfarrräume durchgeführt werden.

Ihnen allen, die sie an den Maßnahmen beteiligt waren, sei hierfür von dieser Stelle ein herzliches Gott vergelts gesagt.

Viele der Kunstgegenstände in unserer Gemeinde konnten Dank der großzügigen Unterstützung der Gemeindemitglieder erhalten werden. Weitere müssen zu ihrer Erhaltung in den nächsten Jahren systematisch restauriert werden. Für die Rosenkranzmadonna hatten wir bei den Häuserweihen 2010 gesammelt. Die Restaurierung wird nun im Jahr 2011 stattfinden. Auch die Restaurierung einer vom Tintenfraß befallenen mittelalterlichen Handschrift aus dem Jahre 1495 soll in Angriff genommen werden. Es handelt sich dabei um eine besonders seltene Inkunabel eines Meißner Missale, in Auftrag gegeben vom Meißner Bischof Johannes von Schleinitz und gedruckt 1495 durch Konrad Kachelofen in Leipzig.

Für die Sanierung von Kunstgegenständen hat Pfr. Magiera einen Kunstfond gestiftet, und mit einem Basiskapital ausgestattet, aus dem ausschließlich solche Vorhaben finanziert werden. Dafür möchten wir ihm an dieser Stelle ganz herzlich Danken. Wenn sie speziell zur Sanierung von Kunstgegenständen im Rahmen dieses Fonds finanziell beitragen möchten, sprechen Sie bitte Hr. Pfarrer Magiera persönlich an. Schließlich muss auch dieser Fond gefüllt sein um immer wieder reagieren zu können.

Auch die Sparkassenstiftung hat uns im Jahr 2010 diesbezüglich noch bei einem weiteren Vorhaben unterstützt. Die barocke Messkännchengarnitur konnte restauriert werden und kann so wieder zu Hochfesten genutzt werden.

Wir sind froh, dass uns mit unserem Friedhof seit vielen Generationen, für unsere lieben Verstorbenen und für uns als Gemeindemitglieder, ein Ort der Andacht, der Erinnerung und ein Ort der Sichtbarmachung des Auferstehungsglaubens zur Verfügung steht. Für die Erhaltung dieses Ortes gilt es immer wieder zu sorgen. So konnte im Jahr 2010 die Sanierung der Friedhofsmauer durch ehrenamtliche Helfer und Unterstützer abgeschlossen werden. Auch die Schwesterngrabanlage wurde den Rahmenbedingungen entsprechend neu gestaltet.

Der KV und der PGR sind sich bewusst, dass unser Friedhof zu allererst öffentliches Glaubenszeugnis der Gemeinde und Ort der Andacht und des Totengedenkens ist. Deshalb sind wir davon überzeugt, dass es richtig ist, sehr sensibel und vorsichtig mit Veränderungswünschen umzugehen, die vor allem vom Zeitgeist getrieben werden. Leider wurde die neue Friedhofssatzung und Gebührenordnung noch immer nicht vom BO bestätigt. Weitere diesbezügliche Gesprächstermine sind jedoch vereinbart.

Auch in unserem Kinderhaus haben sich im letzten Jahr erhebliche Veränderungen vollzogen. Wir haben die langjährige Leiterin Frau Hörauf und die langjährige Mitarbeiterin Frau Olleg in den Ruhestand verabschiedet.

Nach einem umfangreichen Bewerbungs- und Auswahlprozess konnten wir im August Frau Luisa Zomack als Leiterin und Frau Sabine Richter als pädagogische Mitarbeiterin einstellen. Etwas von dem erwarteten frischen Wind konnten wir als Kirchenvorsteher bei ersten Gesprächen mit der neuen Leiterin schon spüren. Wir hoffen, unser Kinderhaus möge sich zum Wohl unserer Kinder weiterentwickeln.

Mit Schreiben vom 26.07. 2010 teilte das Landesjugendamt Chemnitz auf unseren Antrag hin mit, dass die Betriebserlaubnis für das kath. Kinderhaus „Jakubetzstift“ von bisher 117 Kindern auf eine Gesamtkapazität von insgesamt 140 Kindern erhöht werden kann. Rahmenbedingungen wie die Schaffung zusätzlicher Gruppenräume sowie personelle Sicherstellung sind zeitnah zu schaffen.

Der Kirchenvorstand wird hierfür die räumlichen Möglichkeiten offenhalten bzw. Umgestaltungen vornehmen und die finanziellen Rahmenbedingungen schaffen. Dazu ist es allerdings notwendig, dass sowohl diesbezügliche Entscheidungsnotwendigkeiten sachlich diskutiert werden als auch die finanziellen Rahmenbedingungen aller Beteiligten umgesetzt werden. Wir sind überzeugt, dass entsprechende Prüfungen und abzuleitende Entscheidungen insbesondere hinsichtlich der Stadt Wittichenau zu einem einvernehmlichen Ergebnis geführt werden können.

Liebe Gemeindemitglieder,

am Ende des Jahres 2010 möchte ich mich im Namen des Kirchenvorstandes und des Pfarrgemeinderates bei Ihnen allen für jedes Gebet für jede helfende Hand, für alle Unterstützung und Zuwendung, alles Engagement und gutgemeinte Diskussion bedanken.

In diesen Dank sind eingeschlossen, in besonderer Weise die ehrenamtlichen Helfer in den vielen Diensten für unsere Gemeinde, alle die Gruppen anleiten und betreuen, die ehrenamltlichen Helfer im Pfarrbüro der Rendantur für Kirchkasse, Kinderhaus, Friedhof und Grundstücke/Gebäude, die Saubermachfrauen, die Männer für die Kirche, die Frauen die den Blumenschmuck möglich machen, alle die dafür Sorgen, dass unsere Gottesdienste in würdiger Form durchgeführt werden können, die Sargträger, die Küster und Verantwortlichen für die Kirchenwäsche, die Chöre und Musikgruppen und diejenigen die für Hausmeisterdienste und Baubetreuung jeden Tag zur Verfügung stehen. Durch den PGR wurde für alle aktiven Helfer der Gemeinde diesmal die Dankeschönveranstaltung in Dörgenhausen organisiert. Insgesamt waren dort ca. 90 Personen eingeladen. So viele helfende Hände sind zum Einen Ausdruck des lebendigen Gemeindelebens zum anderen geben sie auch Sicherheit für die Zukunft.

Ebenfalls zu danken haben wir allen Angestellten unserer Gemeinde ob im pastoralen Dienst, im Kinderhaus, im Pfarrhaus, auf dem Friedhof oder für Sauberhaltung der Räumlichkeiten.

Ein weiteres Dankeschön gilt den Firmen welche die Maßnahmen in unserer Gemeinde am Gotteshaus, den Gebäuden und den Grundstücken realisiert haben und den besonderen Rahmenbedingungen einer lebendigen Gemeinde Rechnung getragen haben.

Und ich bedanke mich nicht zuletzt bei der Stadt Wittichenau den Ämtern und Behörden sowie dem Bischöflichen Ordinariat für die Zusammenarbeit im Jahr 2010.

Sicher ist diese Aufstellung nicht vollständig. Bitte nehmen sie den herzlichen Dank der Pfarrgemeinde für alles Gute was wir 2010 erfahren haben, ob genannt oder nicht genannt, entgegen.

Ihnen allen wünsche ich für das Jahr 2011 Gottes reichen Segen, dass er all unser Tun begleiten möge, damit es zu seiner Ehre gelinge.

Peter Scholze
Kirchenvorstand