An der Wittichenauer Gartenstraße ist am 28. September der Grundstein für eine neue Kindertagesstätte gelegt worden. Der Neubau soll das katholische Kinderhaus „Jakubetzstift“ ersetzen und 2020 bezugsfertig sein. Das bisher genutzte Kinderhaus an der Bautzener Straße ist zu klein geworden. Wittichenauer Kinder müssen teils auswärts eine Kita besuchen, weil die verfügbaren Plätze in ihrer Heimatstadt vergeben sind. Das neue Haus soll Entlastung bringen. Die Kapazität soll von 140 auf 215 Kita-Plätze steigen.
Zur Grundsteinlegung zogen einige Kindergartenkinder aus dem Jakubetzstift mit ihren Erzieherinnen an den Bauplatz. Beim Versenken einer Zeitkapsel gefüllt mit Zeitungen, Dokumenten und Münzen in den Grundmauern ihrer neuen Kita durften die Kinder selbst Hand anlegen und bewiesen sich als begeisterte Maurer. Thérèse Hörauf, Leiterin des katholischen Kinderhauses "Jakubetzstift", bezeichnet die Aktion als einen ersten Schritt des Abschiednehmens vom alten Haus. "Doch wir freuen uns in circa 15 Monaten das neue Gebäude mit Leben und Herz zu füllen. Wir wollen es zu einem Ort machen, an dem die Jüngsten unserer Heimatstadt auf das Leben vorbereitet und gefördert werden, an dem sie Erfahrungen sammeln und Freundschaften schließen", sagt Hörauf. Sie verweist auf die Bedeutung eines zweckmäßigen Kita-Gebäudes für das Gelingen der Erziehungsarbeit. "Es ist schön, wenn Eltern ihre Kinder nicht nur in guten Händen und an einem Ort wissen, an dem christliche Werte gelebt werden." Es sei ebenso bedeutsam, dass die Tagesbetreuung in heller, freundlicher Atmosphäre erfolge.
Das neue Gebäude wird auf dem weitläufigen Gelände des Malteserstifts St. Adalbert zwischen August-Bebel- und Gartenstraße errichtet. Die Lage am Altenheim und nahe der Grundschule eröffnet neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit. Das Haus wird als Flachbau mit Pultdächern ausgeführt. Krippen- und Kita-Plätze liegen ebenerdig. Die Gruppenräume erhalten große Fenster, je einen Materialraum und eine Terrasse. Der Hort wird im Obergeschoss eingerichtet. Die Schüler sollen über einen separaten Zugang dorthin gelangen.
Die Pfarrgemeinde hat lange versucht, einen Neubau allein zu organisieren. Im April 2016 hat dann jedoch der Stadtrat beschlossen, die Kirchengemeinde zu unterstützen. Der Neubau wird nun von der Stadt errichtet. Rund 4 Millionen Euro wird der Ersatzbau kosten. Zwei Drittel der Baukosten werden über Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden – überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke“ aufgebracht. Nach Fertigstellung ist geplant, dass die katholische Pfarrgemeinde das Haus als Träger der Kindertagesstätte übernimmt. Pfarrer Wolfgang Křesák kündigte an, dass die neue Einrichtung schon bald einen würdigen Namen erhalten werde.
Mit dem Neubau kehrt die Kinderbetreuung in Wittichenau an ihren historischen Ort zurück. Denn ab 1896 führten Schwestern aus der Ordenskongregation des Hl. Karl Borromäus in einem Nebengebäude des Adalbertstifts eine Spielschule. Bis Anfang der 1940er Jahre war dieser frühe Kindergarten dort untergebracht, bevor er an die Bautzener Straße umzog.
Dieses Gruppenbild haben die Kinder des Jakubetzstiftes der Zeitkapsel beigefügt, die sie am Freitag im Neubau an der Gartenstraße versenkten.