Eine bunte Truppe versammelte sich am 9. August in unserer Pfarrkirche. Erfahrene Weltjugendtags-Teilnehmer genauso wie Jugendliche, die das erste Mal dieses Ereignis erlebten wollen. Zusammen mit vielen Eltern baten wir um Gottes Segen für eine gute Fahrt und Heimkehr. Dann ging es los. Über einen Zwischenhalt in Taizé war Sant Carles de la Ràpita das erste Ziel der Pilgerreise. Während der Großteil der Teilnehmer mit dem Reisebus über zwei Tage dorthin fuhren, nahmen einige Nachzügler das Flugzeug. Donnerstagabend waren dann alle Wallfahrer aus dem Bistum Görlitz sicher in dem kleinen Touristenstädtchen am Mittelmeer angekommen. Wir richteten uns in zwei vorbereiteten Turnhallen ein, doch wegen der Hitze und der recht beengten Verhältnisse zogen es viele vor, im Freien zu schlafen. So schwül die Nächte waren, so kurz waren sie auch. Dafür waren die Tage umso länger, gefüllt beispielsweise mit Gottesdiensten in Barcelona mit 100.000 Menschen oder Tortosa, dem Sitz des Bistums. Natürlich wurden diese Städte auch ausgiebig besichtigt und es blieb genügend Zeit, die Sonne am schönen Strand von St. Carles de la Ràpita zu genießen und im warmen Wasser zu baden. Selbst Feuerquallen, die Manchen Ausschläge verursachten, hinderten niemanden am Baden. Die gastgebende Gemeinde kümmerte sich rührend um uns und stellte ein aufwendiges Programm auf die Beine.
Am Fest Mariä Himmelfahrt hieß es nach dem Gottesdienst von La Ràpita Abschied zu nehmen. Nach langer Fahrt kamen wir schließlich in Madrid an. Dort erwartete uns ein Quartier, das höchstens einem Viertel der 150 Wallfahrer Platz bot und auch die Sanitäranlagen und Duschen kann man als abenteuerlich bezeichnen. Zum Glück konnten wir uns auf dem Außengelände ausbreiten, was dann auch fast die gesamte Pilgergruppe tat. Damit ging ein größerer Abenteuerfaktor einher, denn Madrider Sternenhimmel blieb nicht immer regenfrei.
Die folgenden Tage gehörten dem Eröffnungsgottesdienst, den Katechesen mit den verschiedenen Bischöfen und natürlich dem Sammeln von Eindrücken auf den zahlreichen Veranstaltungen des WJT. Besonders in Erinnerung wird den Wallfahrern die Katechese bei unserem ehemaligen Bischof Zdarsa am Freitag geblieben sein, der uns aufs herzlichste empfing.
Samstag zogen dann alle Pilger auf das Feld der vier Winde um. Dem Namen Quatro Vientos wurde beim Gewittersturm während der Anbetung alle Ehre gemacht. Tapfer ertrugen wir ihn zusammen mit den Pilgern, fielen in den Ruf „Esta es la juventud del papa!“ – Wir sind die Jugend des Papstes ein und fügten einen weiteren Punkt auf der Abenteuerskala hinzu. Nach dem Gottesdienst mit dem Papst am Sonntagmorgen machte sich die ganze Truppe wieder auf den 34-stündigen Heimweg.